Archiv

Aktionen 2023


Aquarell von Michael Brand | Wunde.r.punkt Gledeberg


KLP-Thema Wasser

Hier im Wendland, wie auch in vielen anderen Gegenden, hat sich in den letzten Jahren der
Grundwasserspiegel besorgniserregend gesenkt. Es wird Zeit, unsere Haltung zum Wasser
als ständig vorhandener Ressource, zu überdenken und zu verändern.

KOSTBARES NASS
Wer an einem nasskalten Februarmorgen bei Hochwasser am Ufer der Elbe steht,
scheint es für undenkbar zu halten, dass hier einmal das Wasser endlich sein könnte.

Im Sommer 2022 sah es an der gleichen Stelle jedoch völlig anders aus.
Wie in der Elbe tauchten im vergangenen Sommer „Hungersteine“ in mehreren deutschen Flüssen auf
und erinnerten eindrucksvoll an die Wasserknappheit der Vergangenheit.
Das Thema ist aber brandaktuell! So haben eben diese nassen Winter und dürren Sommer
katastrophale Auswirkungen für die Neubildung des wendländischen Grundwassers.

Die Folgen: eine signifikante Absenkung des Grundwassers, das Trockenfallen von Fließgewässern
und Biotopen und eine intransparente politische Diskussion über den tatsächlichen Status
und Verantwortlichkeiten. Was heute bereits klar ist: der Grundwasservorrat reicht schon jetzt
nicht mehr um alle Nutzer*innen zukünftig zu versorgen. Die Versteppung des Wendlands liegt auf dem Tisch.

All das muss sofortige Konsequenzen für den Umgang mit Wasser haben!

Fakten zur Wasserkrise:
Satellitendaten zeigen, dass Deutschland in 20 Jahren Wasser im Umfang des Bodensees verloren hat.
(Quelle: GIWS – Global Institute for Water Security)
Jährlich verliert Deutschland 2,5 Kubikkilometer Süsswasser.
(Quelle: DLR)
Der Wasserfußabdruck pro Kopf misst 7.200 Liter täglich – so viel wie 48 gefüllte Badewannen!
(Quelle: Technische Universität Berlin 2022)

Haltet Ausschau nach diesem Symbol und entdeckt die kreativen Beiträge an jedem Wunde.r.punkt.

Der BUND (Sachsen-Anhalt) stellt z.B. in Klein Grabenstedt aus:
Insbesondere zum Thema „Moorschutz am Grünen Band“ anhand eigener regionaler Projekte.
Dazu gibt es durchgehend eine Ausstellung, außerdem drei Veranstaltungen:
-eine Radtour zur Orchideenblüte in Cheiner Torfmoor
-ein Vortrag mit anschließender Wanderung zum Harper Mühlenbach
-eine Kiebitz und Orchideen)-Radtour zu den Brietzer Teichen
(ausführlichere Infos dazu auch auf der Webseite des BUND Sachsen-Anhalt)

In Kooperation mit der Heinrich Böll Stiftung (Sachsen-Anhalt) zeigt der BUND außerdem
die Ausstellung „Alles im Fluss!? Wasser in der Krise“.
Dazu gibt es eine Veranstaltung (SA 27. Mai):
-Radtour und Wanderung zur Orchideenblüte in Cheiner Torfmoor


DER KLP-RUNDBUS

9 €-TICKET WAR GESTERN – DAS „KLP-0 €-TICKET“ IST JETZT!

Dieses Jahr wird er nun starten: unser Rundbus, der unsere beiden Grossparkplätze in Lüchow und Dannenberg,
den Regionalverkehr und mehr als 25 Wunderpunkte miteinander verbindet.
Dieser wird an 7 Tagen, jeweils am Himmelfahrts- und Pfingstwochenende (18. – 21.05. und 27. – 29.05.2023)
nahezu im Ein- Stunden-Takt verkehren.

Wir wollen euch ermuntern, das Auto stehen zu lassen und durch die Begrenzung der „Blechlawine“
den Erholungswert des Wendlands zu erhöhen. Der Bus hält an den regulären Bus-Haltestellen
in den Orten – nicht direkt vor den Wunderpunkten!

Es sind nicht alle Punkte mit der Rundtour erreichbar, doch schaut mal ob nicht auch ein Spaziergang
zum nächsten Dorf eine Bereicherung sein kann.

Wir hoffen, dass der Bus-Betrieb gut bei euch ankommt.
Um für die nächsten Jahre das Angebot gegebenenfalls noch zu erweitern,
freuen wir uns auf Spenden für das Projekt.

Den Fahrplan findet ihr hier: https://kulturelle-landpartie.de/KLP-Rundbus.html

Lasst euch überraschen und vor allem……nicht hetzen!
Eure Verkehrs-AG


DAS WENDLAND SCHICKT EIN SCHIFF

BOATSPOTTING IM MITTELMEER

Aktivist*innen aus dem Wendland unterstützen seit diesem Sommer mit einem Segelboot die Rettung von Flüchtenden
auf dem Mittelmeer. Sie dokumentieren Menschenrechtsverletzungen, halten nach Seenotfällen Ausschau
und assistieren bei Rettungseinsätzen von größeren (Rettungs-) Schiffen.

Worum es (immer noch) geht
Auf der Flucht vor Krieg, Verfolgung, Folter, Hunger, Elend oder Vergewaltigung brechen täglich Menschen aus ihrer Heimat auf.
Sie fliehen aus Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung.
Sie fliehen, weil ihr Leben bedroht ist. Sie verlassen Familie, Freund*innen,
liebgewonnene Regionen ihrer Heimat und machen sich auf den Weg.

Es gibt keine illegalen Menschen und auch keine Menschen zweiter Klasse. Wir nehmen es nicht hin,
dass Menschen wegen unserer wirtschaftlichen Interessen, unserer Ignoranz und unserer Intoleranz in ihrer Not
auf der Flucht allein gelassen werden und dabei im Meer ertrinken müssen.

Aktuelle Infos zu unseren Einsätzen & Möglichkeiten, uns zu unterstützen:
www.boatspotting.org

Auf der KLP gibt es Veranstaltungen und Ausstellungen im KUBA Hitzacker, in Gledeberg,
Sipnitz, Hirtenkate Wulfsahl und an einigen anderen Wunde.r.punkten.

CREW GESUCHT
Die Einsätze dauern 3 Wochen.
Möchtest Du mitfahren? Melde Dich bei uns.


Hannover-Treck 1979. Foto: Günter Zint

Das Gorleben-Archiv on tour

Vom 18. – 28. Mai ist das Gorleben Archiv mit Trecker und Hänger unterwegs.
Hier und dort werden wir anhalten, um mit Euch ins Gespräch zu kommen.

Im Gorleben Archiv in Lüchow ist das gesamte Material aus 45 Jahren Gorleben-Widerstand dokumentiert:
All die Winkelzüge, Lügen und Machenschaften, mit denen Politik und Industrie uns seit der
Standortbenennung 1977 getäuscht haben.

Aber auch all das, was den Mut, die jahrzehntelange Ausdauer und die scheinbar unbegrenzte Kreativität belegt,
mit der die Menschen auf die Bedrohung reagiert haben: Plakate, Flugblätter, Anzeigen, Fotos, Filme, Radio-
und Zeitungsberichte. Ein wertvoller Schatz, der für andere Menschen und Regionen und künftige
Auseinandersetzungen Modell und Zuspruch sein kann.

Gorleben hat uns alle geprägt – nicht nur deshalb freuen wir uns auf eine Begegnung mit Euch!

Geöffnet hat das Gorleben Archiv, Rosenstraße 17 in Lüchow,
am 20., 23., 25. und 27. Mai von 11–15 Uhr.
Fon: 0151 25755638


wasserräder im wendland

AUSSTELLUNG IN DER BUSSAUER MÜHLE

Erneuerbare Energien sind seit Jahrhunderten im Wendland Realität. So existierten ca. 60 Wassermühlen, wovon die erste
urkundlich in Harpe am 3. Juni 1243 erwähnt wurde. Die Wassermühlen westlich der Jeetzel wurden von den
herabfließenden Bächen aus dem Drawehn angetrieben.

Wer heute auf den Spuren dieser Kultur wandeln möchte, sei herzlich eingeladen, sich auf den Mühlenpfad
am Bachlauf des Köhlener Mühlenbaches bei der Bussauer Mühle zu begeben.
Hier gibt es viel zu entdecken: eine seltene Sägemühle mit hölzernem Kammrad und Holzrahmengatter,
eine Siedlungslandschaft mit artesischen Quellen, einen versteckten Mühlenteich und einen Mühlenbach.

Entlang des Baches sind die Bilder der historischen Wasserräder verschiedener wendländischer Wassermühlen zu sehen.
Imposant sind die hundertjährigen „Müller-Eichen“, die für das Wasserrad der nächsten Generation „krumm wachsen“ sollten.

Heute ist die Bussauer Mühle mit Sonnenenergie über Photovoltaik und Photosynthese weitgehend autark.
Sogar das Mühlrad wird mit Sonne in Verbindung mit einer artesischen Quelle angetrieben.

Volker Hilmer, der Eigentümer, bietet Führungen in der Mühle und auf dem Mühlengelände an:
18., 21., 22., 24., 27. und 29. Mai 2023, jeweils um 15:30 Uhr
(max. 10 Personen, bitte anmelden unter: 05844 205).

An allen anderen KLP-Tagen ist die Ausstellung „Wasserräder im Wendland“
von der geöffneten Außentür der Sägemühle einsehbar.


hilfe für geflüchtete

Liebe Reisende,
es werden Euch auf dem Bummel durch die KLP an verschiedenen Orten Sammelbüchsen und Flyer begegnen.
Wir freuen uns, wenn Ihr diese nicht ignoriert, sondern finanziell beitragt zu einer größeren Solidarität
mit Menschen in schlimmen Lebensbedingungen.
In Polen hergestellte Solidaritätsschals und -socken werden ebenfalls angeboten.
Zwei konkrete Projekte sollen unterstützt werden: »Gruppa Granica« und »Haddak«.

»Gruppa Granica« kümmert sich um Geflüchtete in den sumpfigen Wäldern an der polnisch-belarussischen Grenze,
wo Tausende feststecken und weder vor noch zurück können. Der belarussische Machthaber
Lukaschenko hatte ihnen versprochen, dass sie von hier aus in die EU gelangen könnten, aber Polen
verstärkt den Grenzschutz und erklärte das Gebiet zur Sperrzone. Eine Gruppe Wendländer*innen
unterstützt die Arbeit der »Gruppa Granica« durch materielle und finanzielle Hilfen. „Wir wissen unser
Leben in relativer Sicherheit zu schätzen und möchten davon abgeben…“

»Haddak« unterstützt syrische und palästinensische Geflüchtete im Libanon und auch in Nordsyrien.
Uschi Overhage berichtet: »Nach längeren Auslandsaufenthalten und einigen Jahren Arbeit mit unbegleiteten
minderjährigen Asylbewerbern wurde mir immer klarer, dass die Zukunft unserer Welt zu einem großen Teil
von unserer Solidarität mit denen abhängt, die nicht so wie wir leben: mit sozialem Netz, Schulangebot für jeden,
relativ guter Gesundheitsfürsorge…
Die buddhistische Weisheit: „Wer nur ein Sandkorn bewegt, verändert die Welt“ wurde mir immer wichtiger.
Daher engagierte ich mich für Geflüchtete durch die Teilnahme an zwei erfolgreichen Missionen an der
Seenotrettung auf dem Mittelmeer, war im Camp Moria auf Lesbos und auf der Balkanroute.
Letztendlich, nach einem langen Aufenthalt im Libanon, entstand dort: „Haddak“, das sich der
Unterstützung syrischer Geflüchteter im Libanon widmet, die von keiner anderen Organisation
Hilfsangebote erhalten.

Infos zu Haddak: www.betterplace.me/haddak-ich-bin-an-deiner-seite


Protestierende umstellen sowjetische Panzer in Prag 1968. Quelle: Engramma.it, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Comons

WEHRHAFT OHNE WAFFEN?

100 Millionen Euro Sondervermögen für die Aufrüstung der Bundeswehr. Modernisierung der in Deutschland
stationierten Atomwaffen. Waffenlieferungen an die Ukraine. Frieden mit immer mehr Waffen? Du hast Zweifel?

Aber was ist die Alternative?
Die KURVE Wustrow – Bildungs- und Begegnungsstätte für gewaltfreie Aktion e.V. wurde 1980 im Wendland gegründet,
um gewaltfreie Alternativen zu entwickeln und umzusetzen. Zusammen mit anderen haben wir als Reaktion auf die
Kriege in Ex-Jugoslawien den Zivilen Friedensdienst entwickelt. Heute sind mit Förderung der Bundesregierung
über 370 sogenannte Friedensfachkräfte in rund 45 Ländern im Einsatz.

Jetzt wollen wir das Konzept der Sozialen Verteidigung mit Leben füllen und haben die
bundesweite Kampagne „Wehrhaft ohne Waffen“ mitentwickelt.
Wir wollen das Wendland zu einer Modellregion für soziale Verteidigung machen. Denn es ist gute Tradition
im Wendland nicht nur dagegen zu sein, sondern die Alternativen selbst zu entwickeln und aufzubauen.

Wir berichten über unsere Friedensfachkräfte-Projekte in der Ukraine, in Palästina/Israel, Myanmar und dem Sudan.
Wir fragen in Workshops „Was willst Du verteidigen?“
und diskutieren mit Dir „Geht das mit sozialer Verteidigung oder mit militärischer?“
Wir laden Euch ein, mit uns zu diskutieren in Diahren und in Göttien.

www.wehrhaftohnewaffen.de . www.ziviler-friedensdienst.org


Was sonst noch läuft


INITIATIVE WAGENWOHNEN

Während der KLP-Zeit möchten wir gerne mit Euch in Kontakt kommen und über Wagenwohnen im Wendland berichten:

»Die Kultur des Bauwagenlebens hat eine lange Tradition im Wendland, die ihre Wurzeln in der Antiatomkraftbewegung
und dem Widerstand gegen Castortransporte nach Gorleben hat. Leben im Bauwagen ist eine praktische und einfache
Reaktion auf den wesentlichen Umgang mit Ressourcen und gehört für Viele in das regionale Landschaftsbild.
Diese Lebensweise war damals bereits aktuell und wird heute immer mehr zur Notwendigkeit.

Wir sind Viele, vielfältig und verschieden. „Wagenwohnen“ will eine Verschlankung baurechtlicher Genehmigungen
erreichen, um alle Beteiligten gleichermaßen zu entlasten. Menschen, die im Bauwagen leben, kommen aus allen
Altersgruppen und gesellschaftlichen Realitäten.«

Am Wunde.r.punkt Kriwitz


nachlässe

Foto: Gorleben-Archiv e.V.

BIRGIT SCHIEMANN

Birgit Schiemann hat in Proitze im Wendland gelebt und ist längere Zeit zwischen dem Wendland und Berlin gependelt,
wo sie aktiver Teil des Künstler*innenkollektivs „Tacheles“ war.

Bei sich in Proitze und im Frauenhaus Lüchow hat sie Malunterricht gegeben. Viele geflüchtete Frauen haben bei ihr
durch das Malen ihre Erinnerungen und traumatischen Erlebnisse ausdrücken können. Mit Ausstellungen und
Publikationen hat sie ihnen den Raum gegeben sich unserer Gesellschaft mitzuteilen.
Birgit Schiemanns Werke erzählen Geschichten und berühren durch ihre klare Haltung,
Anteilnahme, Wärme und Lebensfreude.

Über viele Jahre waren ihre Bilder auf verschiedenen Punkten der Kulturellen Landpartie
und immer wieder, wie auch in diesem Jahr,
in Sipnitz zu sehen.


Foto: Kay Steinmann

THOMAS RICHTER

Thomas Wolf Richter – der „Wolf aus Waddeweitz“ – hat mit seiner liebevollen Fotoausstellung
auf seinem Waldgrundstück die Kulturelle Landpartie von 2012 bis 2014
bereichert. Im Dezember 2022 ist er verstorben.

Nachlassausstellung
Gohlauer Weg 4, 29496 Waddeweitz.
Am 27. und 28. Mai von 10 bis 18 Uhr,
und während der KLP nach Absprache
05849 4749986 | sterichter@hotmail.com


THE RED ARCHIV [EXPANDED] – DIE SAMMLUNG

MIT ARBEITEN VON 261 KÜNSTLERINNEN RUND UM DEN ERDBALL
Kurator: Gue Schmidt
ROT – […], das ist der Widerschein des Goldes, dem natürlichen Material des Geldes, […].
Es bedeutet abgesehen davon aber auch Reichtum, sagt der Urvater aller Roten
und denkt dabei wohl daran, dass das REICH DER FREIHEIT sich nun mal nur
auf einem global erreichten Wohlstand für alle gründen kann.
Dazu bedarf es des anderen Rot, des revolutionären, […].

Wunde.r.punkt Tramm: GalleryGnaegy